Bei den folgenden Beschreibungen von Befehlen handelt es sich teilweise um eigene Übersetzungen der Originalmanpages des Linux-Systems sowie Auszügen. Einige Manpages wurden vollständig übernommen.
BEZEICHNUNG
cat - gib Dateien aus
SYNTAX
cat [Optionen] [Datei...]
BESCHREIBUNG
cat liest beliebige Dateien und schreibt sie ohne
Veränderung in die Standardausgabe. Durch Umlenkung der
Ausgabe auf eine Datei können so Dateien verkettet werden.
BEZEICHNUNG
cd - wechselt in das angegebene Verzeichnis
SYNTAX
cd [dir]
BESCHREIBUNG
cd wechselt in das angegebene Verzeichnis. Die Variable
HOME ist das Standardverzeichnis, in das verzweigt wird,
wenn man cd ohne Parameter aufruft. 'cd ..' verzweigt in
das nächsthöhere Verzeichnis.
BEZEICHNUNG
chmod - (change mode) ändert die Zugriffsrechte auf
Dateien und Verzeichnisse
SYNTAX
chmod [-Rcfv] Modus Datei ...
BESCHREIBUNG
chmod setzt oder ändert die Zugriffsrechte auf Dateien
oder Verzeichnisse. Die Benutzung von chmod ist nur dem
Eigentümer oder dem Superuser (root) erlaubt.
Die Zugriffsrechte werden als Modus bezeichnet. Der Modus
kann entweder als (drei- oder vierstellige) Oktalzahl oder
durch Buchstabenkennungen angegeben werden. Bei Angabe
als Oktalzahl legen die letzten drei Ziffern jeweils die
Rechte für den Besitzer, die Gruppe und die Anderen fest.
Die einzelnen Bits der Oktalziffer stehen dabei für Lesen
(4), Schreiben (2) und Ausführen (1).
Wenn vier Ziffern angegeben werden, so setzt die erste
Ziffer spezielle Ausführungsmodi:
Wenn das erste Bit (4) dieser Zahl gesetzt ist, wird ein
Programm mit der effektiven Benutzerkennung (BEUID für
Effective User-ID) des Besitzers dieser Datei ausgeführt.
Wenn das zweite Bit (2) dieser Zahl gesetzt ist, wird ein
Programm mit der Gruppenkennung dieser Datei anstelle der
realen Gruppenkennung des aufrufenden Benutzers aus-
geführt.
Das dritte Bit (1) schließlich hat unter Linux nur bei
Verzeichnissen eine Bedeutung.
Die Buchstabenkennung setzt sich aus den folgenden Teilen
zusammen:
[ugoa...] [[+-=] [rwxstugo...]...] [,...]
Dabei steht u (user) für Besitzer, g (group) für Gruppe, o
(other) für Andere und a (all) für Alle. Die arithmeti-
schen Symbole +-= geben an, ob eine Berechtigung
hinzugefügt (+), gelöscht (-) oder gesetzt (=) werden
soll. Die Berechtigungen sind r (read) für Lesen, w
(write) für Schreiben, x (execute) für Ausführen. Die
Option s (set user/group ID on execution) setzt die Iden-
titätskennung bei der Programmausführung. Die Option t
(text) schützt die Dateien eines beschreibbaren Verzeich-
nisses vor Löschung durch fremde Systembenutzer. Die
nachgestellten u , g und o schützen die entsprechenden
Rechte für Besitzer, Gruppe und Andere vor Veränderung
(zur Benutzung im Zusammenhang mit -a).
Die Rechte von symbolischen Links werden von chmod nicht
geändert. Es gelten hier immer die Rechte der Datei, auf
die der Link zeigt.
OPTIONEN
-c (changes) es werden nur die Dateien angezeigt,
deren Zugriffsrechte tatsächlich verändert werden
-f (force) Fehlermeldungen wegen fehlgeschlagener
Änderungsversuche werden unterdrückt
-v (verbose) alle Aktionen werden angezeigt
-R (recursive) die Zugriffsrechte aller Dateien in den
Unterverzeichnissen werden ebenfalls geändert
BEZEICHNUNG
cp - (copy) kopiert eine oder mehrere Dateien
SYNTAX
cp [Optionen] Quelle Ziel
cp [Optionen] Quelle ... Verzeichnis
OPTIONEN
-f (force) Dateien im Zielverzeichnis werden
überschrieben
-i (interactive) erwartet Bestätigung vor dem
Überschreiben bereits existierender Dateien
-r kopiert die Dateien der Unterverzeichnisse mit
-R (recursive)
BEZEICHNUNG
date - schreibt oder setzt die Systemzeit
SYNTAX
date [Optionen]
BESCHREIBUNG
Ohne ein Argument gibt date die aktuelle Systemzeit aus.
OPTIONEN
-u zeigt (oder setzt) die Zeit als Greenwich Mean Time
BEZEICHNUNG
diff - Differenzen zweier Dateien anzeigen
SYNTAX
diff [Optionen] from-file to-file
BESCHREIBUNG
Im einfachsten Fall vergleicht diff den Inhalt zweier
Textdateien und gibt die Unterschiede am Schirm aus.
OPTIONEN
-b Anzahl der Leerzeichen (Tabulator?) ignorieren
-B Anzahl der Leerzeilen ignorieren
-i ignoriert Groß-/Kleinschreibung
BEZEICHNUNG
echo - schreibt eine Textzeile am Monitor
SYNTAX
echo [Optionen]... [STRING]...
BESCHREIBUNG
Gibt STRING(s) am Standardausgabegerät (Monitor) aus.
-e läßt die Interpretaion von backslash-escaped
Zeichen (siehe untenstehende Liste) zu.
-E verhindert Interpretaion dieser Zeichen
Ohne -E werden die folgenden Zeichen interpretiert:
\a alert (bell)
\b backspace
\c suppress trailing newline
\f form feed
\n new line
\r carriage return
\t horizontal tab
\v vertical tab
\\ backslash
\nnn the character whose ASCII code is nnn
(octal)
BEZEICHNUNG
file - bestimmt den Dateityp
SYNTAX
file [-c] [-f Namendatei] [-m Magiedatei] Datei ...
BESCHREIBUNG
file versucht die Art oder den Typ der angegebenen Datei
zu bestimmen. Dazu werden drei Tests durchgeführt: ein
Dateisystemtest, ein Kennzahlentest und ein Sprachtest.
Der erste erfolgreiche Test führt zur Ausgabe des erkan-
nten Dateityps.
Der erkannte Typ enthält normalerweise eines der
Schlüsselworte text für Dateien, die ohne Schwierigkeiten
angezeigt werden können, executable für Dateien, die
ausführbare Programme enthalten und auf dem einen oder
anderen Unix Rechner auch ausgeführt werden können, und
data für alle anderen Dateien, die normalerweise nicht
angezeigt werden können. Nur allgemein bekannte Dateifor-
mate wie core Dateien oder tar Archive werden ohne diese
Schlüsselworte benannt.
Der Dateisystemtest wird mit Hilfe des stat Systemaufrufs
durchgeführt. Hier werden leere Dateien ebenso erkannt
wie alle Gerätedateien, Sockets, symbolische Links und
andere Spezialdateien.
Der Kennzahlentest kann einige Dateien anhand festgelegter
Kennzahlen -- sogenannter magic numbers -- erkennen, die
sich in der Nähe des Dateianfangs an einer festgelegten
Stelle befinden. Mit Hilfe solcher Kennzahlen entscheidet
beispielsweise das Betriebssystem, ob eine Datei korrekt
ausführbar ist, oder nicht. Diese Kennzahlen sind in der
Datei /etc/magic abgespeichert.
Wenn eine Datei als Text erkannt ist, versucht file noch
die (Programmier-)Sprache zu erkennen, indem es nach be-
stimmten Schlüsselworten sucht. Auf diese Weise kann
beispielsweise C-Quelltext oder die Eingabe für den groff
Textprozessor erkannt werden.
OPTIONEN
-m Magiedatei
benutzt die benannte Magiedatei anstelle von
/etc/magic für den Kennzahlentest
-c gibt den interpretierten Inhalt der Kennzahlendatei
für Testzwecke aus
-f Namendatei
veranlaßt file die Namen der zu untersuchenden Pro-
gramme aus der Namendatei zu lesen; in der Namen-
datei werden die Dateinamen durch Zeilenende
getrennt aufgeführt
BEZEICHNUNG
grep - durchsucht Dateien nach Ausdrücken
SYNTAX
grep [Optionen] Ausdruck [Datei...]
BESCHREIBUNG
grep durchsucht die angegebenen Dateien (oder die Stan-
dardeingabe) nach einem Ausdruck und gibt die entsprechen-
den Zeilen aus.
OPTIONEN
-i ignoriert Groß und Kleinschreibung
-n gibt die Zeilennummer zu jeder Fundstelle aus
BEISPIEL
Mit dem Kommando
grep -in NAME *.tex
werden alle Dateien mit der Extension tex nach NAME, unab-
hängig von Groß und Kleinschreibung, durchsucht und die
Zeilen mit Zeilennummern ausgegeben.
BEZEICHNUNG
gzip - komprimiert Dateien
gunzip - dekomprimiert Dateien
SYNTAX
gzip [Optionen] [Datei...]
gunzip [Optionen] [Datei...]
BESCHREIBUNG
gzip komprimiert einzelne Dateien, unabhängig davon ob die
resultierende Datei tatsächlich kleiner ist, und ersetzt
die Urdatei durch die komprimierte, indem es an den
Dateinamen die Endung .gz anhängt. Dabei bleiben die
Zugriffsrechte und das Erstellungsdatum der Urdatei erhal-
ten.
Unter dem namen gunzip arbeitet es wie gzip-d, packt also
komprimierte Dateien aus. gunzip erwartet die Endung .z
oder .Z an dem Dateinamen.
Nach dem Auspacken bleiben die Zugriffsrechte und das
Erstellungsdatum der Datei erhalten.
zcat schreibt die entkomprimierte Datei auf die Standard-
ausgabe und läßt die komprimierte Datei unberührt.
OPTIONEN
-d (decompress) dekomprimiert die Datei
BEZEICHNUNG
kill - beendet einen Prozess
SYNTAX
kill [-Signr] Prozeßnr
BESCHREIBUNG
kill wird benutzt, um außer Kontrolle geratene
(,,aufgehängte'') Prozesse, die sich nicht mehr auf nor-
male Art beenden lassen, zu terminieren (beenden). kill
sendet dazu das Signal Signr an den Prozeß Prozeßnr.
Standardwert ist SIGTERM (15) zum terminieren des
Prozesses. Es können aber auch beliebige andere Signale
gesendet werden. Weil das Signal SIGTERM nicht von allen
Programmen bearbeitet wird, wird ein Prozeß manchmal erst
mit dem Signal SIGKILL(9) vom Kernel beendet. Der ,,nor-
malen'' Terminierung mit SIGTERM ist aber der Vorzug zu
geben, weil dadurch dem Prozeß noch die Möglichkeit
gegeben wird, die Bühne geordnet zu Verlassen. Es können
nur die eigenen Prozesse beendet werden.
In der bash ist ein kill Kommando eingebaut, daß dieses
externe Programm verdeckt, wenn nicht ausdrücklich mit dem
command Shellkommando das externe Programm aufgerufen
wird.
OPTIONEN
-Signr sendet Signr anstelle von SIGTERM (15)
BEZEICHNUNG
less - zeigt Dateien Seitenweise (Pager)
SYNTAX
less [Optionen] [Dateiname...]
BESCHREIBUNG
less gibt eine (oder mehrere) Datei(en) seitenweise auf
die Standardausgabe. Im Unterschied zu more erlaubt less
auch das Zurückblättern in Texten, die aus einer Pipeline
gelesen wurden. Die voreingestellten Tastaturkommandos
sind an die von more und elvis angelehnt; sie lassen sich
aber vom Anwender mit Hilfe des lesskey Kommandos beliebig
neu definieren.
Kommandos:
Die folgenden Tastaturkommandos zur Steuerung der Bild
schirmausgabe sind definiert. Alle Kommandos können von
einer ganzen Zahl N eingeleitet werden, die die Anzahl der
Wiederholungen dieses Kommandos angibt.
h | H gibt einen Hilfstext aus
leerzeichen | ctrl-V | f | ctrl-F
blättert eine Bildschirmseite vorwärts; wenn eine
Zahl vorangestellt ist, werden diese Anzahl Zeilen
weitergeblättert
z wie Leerzeichen; wenn eine Zahl vorangestellt ist,
wird diese Zahl zur neuen Seitenlänge auch für die
weiteren Seiten
return | ctrl-N | ctrl-E | ctrl-J
scrollt den Bildschirm eine (oder die gegebene
Anzahl) Zeilen weiter
d | ctrl-D
blättert einen halben Bildschirm (oder die gegebene
Anzahl Zeilen) weiter; wenn eine Zahl angegeben
ist, wird sie zur Standardweite für alle folgenden
ctrl-D und ctrl-Us
Kommandos
u | ctrl-U
blättert einen halben Bildschirm (oder die gegebene
Anzahl Zeilen) zurück
g | < | ctrl-<
geht zur ersten Zeile oder der Zeile mit der
entsprechenden Zahl
G | > | ctrl->
geht zur letzten Zeile oder zu der Zeile mit der
entsprechenden Zahl (vom Dateiende gezählt)
/Muster
sucht vorwärts nach dem Muster; eine passende Zeile
wird als erste Bildschirmzeile angezeigt; das
Muster kann reguläre Ausdrücke enthalten (ed-Syn-
tax); mit einem Zahlenargument N kann auch das N-te
auftreten des Musters gesucht werden; die Suche
beginnt in der zweiten Bildschirmzeile, wenn nicht
durch die Kommandozeilenoptionen -a oder -j ein
anderes Verhalten eingestellt ist; für das erste
Zeichen vom Muster stehen folgende Sonderzeichen
zur Verfügung:
?Muster
sucht rückwärts nach einer Zeile mit dem Muster;
die Suche beginnt vor der ersten Bildschirmzeile;
folgende Sonderzeichen können als erstes Zeichen
vom Muster eingesetzt werden:
n wiederholt die letzte Suche; die Sonderzeichen *
und ! behalten ihre Bedeutung, @ wird ignoriert
N wiederholt die letzte Suche in umgekehrter Richtung
:n zeigt die nächste Datei aus der Kommandozeilenliste
an
:p zeigt die vorhergehende Datei aus der Komman-
dozeilenliste an
:x zeigt die erste (oder N-te) Datei aus der Komman-
dozeilenliste an
= | ctrl-G | :f
zeigt den Namen der aktuellen Datei und die Posi-
tion in der Datei
OPTIONEN
die folgenden Optionen und Einstellungen können in der
Kommandozeile beim Aufruf von less gesetzt werden.
-? zeigt eine kurze Übersicht über die Kommandos und
Optionen von less
Umgebungsvariable
EDITOR der Editor für das v Kommando
BEZEICHNUNG
lpr - (off line print) Druckkommando
SYNTAX
lpr [-Pprinter] [Optionen] [Datei...]
BESCHREIBUNG
Druckt eine oder mehrere Dateien auf den angegebenen Drucker.
Wird explizit kein Drucker angegeben, so erfolgt die Ausgabe auf
dem eingestellten Standarddrucker.
Ein Druckerfilter sorgt dafür, daß z.B. ein ASCII-Text oder eine
Postscriptdatei in der erwarteten Form gedruckt werden.
-P Erzwingt die Ausgabe auf dem angegebenen Drucker.
BEZEICHNUNG
ls - (list) zeigt den Inhalt eines Verzeichnisses
SYNTAX
ls [Optionen] [Pfad...]
BESCHREIBUNG
ls gibt den Inhalt der Verzeichnisse des Dateisystems an.
OPTIONEN
-a zeigt alle Dateien im Verzeichnis, auch die deren
Name mit . beginnt
-l außer dem Namen werden der Typ, die Rechte, die
Anzahl der Hardlinks, der Besitzer, die Gruppe, die
Größe und die Zeitmarke angezeigt
-r zeigt das Verzeichnis in umgekehrter Reihenfolge
-t sortiert nach Zeit anstelle des Namens
NAME
man - Programm zum Einsehen der Online-Manuale
SYNTAX
man [Optionen] Datei ...
man -k Schlüsselwort ...
man -f Seite ...
BESCHREIBUNG
man ist der Manualbrowser des Systems. Jedes Argument
Seite ist normalerweise der Name eines Programmes oder
einer Funktion. Gefunden und angezeigt wird die Manual
seite, die auf alle Argumente paßt.
Die folgende Tabelle zeigt die Nummern der Abschnitte der
Manualseiten gefolgt vom Typ der dort zu findenden Seiten.
1 Ausführbare Programme oder Shellbefehle
2 Systemaufrufe (Kernelfunktionen)
3 Bibliotheksaufrufe (Funktionen in System-Bibliotheken)
4 Spezielle Dateien (gewöhnlich in /dev)
5 Dateiformate und Konventionen, z. B. /etc/passwd
6 Spiele
7 Makropakete und Konventionen, z. B. man(7), groff(7)
8 Systemadministrationsbefehle (in der Regel nur für root)
9 Kernelroutinen [Nicht Standard]
n neu [veraltet]
l lokal [veraltet]
p öffentlich [veraltet]
o alt [veraltet]
Eine Manualseite besteht aus mehreren Teilen. Die üblichen
Bezeichnungen sind u. a. NAME, SYNTAX, BESCHREIBUNG,
OPTIONEN, DATEIEN, SIEHE AUCH, FEHLER, und AUTOR.
BEISPIELE
man ls
zeigt die Manualseite für das Programm ls an.
man -a intro
zeigt alle vorhandenen intro Manualseiten an. Mit
(q)uit ist es möglich, das aufeinanderfolgendende
Anzeigen der Seiten abzubrechen oder mit (s)kip eine
Seite zu überspringen.
man -k printf
Sucht die Kurzbeschreibungen und die Namen der Manual-
seiten zum Schlüsselwort printf und gibt alle Treffer
aus.
OPTIONEN
-a, --all
Wird eine Manualseite in einem Abschnitt gefunden,
so terminiert man nach Anzeige dieser Seite. Wird
jedoch diese Option angegeben, so werden alle
passenden Manualseiten nacheinander angezeigt.
-f, --whatis
Diese Option ist das Äquivalent zu whatis. Es wird
eine Kurzbeschreibung der gewünschten Manualseite
angezeigt, wenn sie gefunden wurde. Zu Details
siehe whatis(1). Mit dieser Option ist nur eine
Standardsuche möglich. Verbesserte
Suchmöglichkeiten bieten die Optionen von whatis.
-k, --apropos
Diese Option ist das Äquivalent zu apropos. Es
werden die Kurzbeschreibungen zu allen Manualseiten
nach dem angegebenen Stichwort durchsucht. Zu
Details siehe apropos(1). Mit dieser Option ist
nur eine Standardsuche möglich. Verbesserte
Suchmöglichkeiten bieten die Optionen von apropos.
-h, --help
Zeigt einen Hilfstext an.
BEZEICHNUNG
mkdir - erzeugt ein leeres Verzeichnis
SYNTAX
mkdir [Optionen] Verzeichnis
BEZEICHNUNG
more - zeigt Dateien seitenweise
SYNTAX
more [Optionen] [Name...]
BESCHREIBUNG
more gibt Textdateien seitenweise auf dem Bildschirm aus.
Nach jeder Bildschirmseite wird die Ausgabe angehalten und
auf eine Eingabe des Benutzers gewartet.
Am Dateiende wird more automatisch beendet.
ctrl-D gibt die nächsten 11 Zeilen (einen halben Bild
schirm) aus
d das gleiche wie ctrl-D
h oder ?
zeigt eine Hilfe an
q oder Q
beendet more
b | ctrl-B
blättert einen halben Bildschirm (oder die gegebene
Anzahl Zeilen) zurück
= zeigt die aktuelle Zeilennummer an
leerzeichen | ctrl-V | f | ctrl-F
blättert eine Bildschirmseite vorwärts; wenn eine
Zahl vorangestellt ist, werden diese Anzahl Zeilen
weitergeblättert
return | ctrl-N | ctrl-E | ctrl-J
scrollt den Bildschirm eine (oder die gegebene
Anzahl) Zeilen weiter
BEZEICHNUNG
mv - (move) verschiebt eine Datei oder benennt sie um
SYNTAX
mv [Optionen] Quelle Ziel
mv [Optionen] Quelle ... Verzeichnis
BESCHREIBUNG
mv verschiebt eine oder mehrere Datei(en) bzw. Verzeich-
nis(se) oder benennt sie um. Ein Verzeichnis kann nicht
über die Grenzen eines Dateisystems hinweg verschoben wer-
den.
BEZEICHNUNG
nice - läßt ein Programm mit veränderter Priorität laufen
SYNTAX
nice [-n Nettigkeit] [- Nettigkeit] [--adjustment= Net-
tigkeit] [Kommando [Argument...]]
BESCHREIBUNG
In einem Multitasking Betriebssystem wie Linux muß die
Prozessorzeit auf verschiedene Prozesse verteilt werden.
Dazu gibt es einen Scheduler der dafür sorgt, daß die
Prozessorzeit möglichst optimal zugeteilt wird. Prozesse,
die auf das Ergebnis eines anderen Prozesses, ein Ereignis
oder ein Signal warten, können beispielsweise solange
`schlafen', bis das erwartete Ereignis eingetreten ist.
Der Scheduler weckt die schlafenden Prozesse dann auf und
teilt ihnen wieder Prozessorzeit zu. Trotzdem gibt es
natürlich in der Regel mehr als einen lauffähigen Prozess.
Und der Scheduler muß nach bestimmten Regeln den
lauffähigen Prozessen Rechenzeit zuteilen. Dabei benutzt
er unter anderem den nice Wert. Will ein Anwender nice,
das heißt nett, zu den anderen Benutzern des Systems sein,
startet er die Prozesse, die ruhig etwas länger dauern
dürfen mit, dem nice Kommando. Ein negatives nice ist nur
dem Superuser root erlaubt.
Wenn kein Wert angegeben ist, wird die Nettigkeit um 10
Punkte erhöht. Die maximale Nettigkeit ist 19 Punkte.
Nach unten kann der Superuser seine Nettigkeit bis -20
abkühlen.
OPTIONEN
-n Wert
-Wert setzt nice auf Wert
BEZEICHNUNG
ps - (process status) zeigt die Prozesse mit ihrem Status
an
SYNTAX
ps [Optionen]
BESCHREIBUNG
Mit ps lassen sich Daten über die Prozesse in der
Prozeßtabelle anzeigen. Die Prozeßtabelle wird mit einer
Titelzeile ausgegeben. Die Spalten haben folgende Bedeu-
tung:
PRI ist die Priorität eines Prozesses; je niedriger der
Wert ist, desto mehr Rechenzeit bekommt der Prozeß
NI ist der Nicewert des Prozesses; Nice erhöht die
Priorität des Prozesses und gibt damit Prozes-
sorzeit für andere Prozesse frei
SIZE ist die Größe von Text, Daten und Stack
WCHAN ist der Name der Kernelfunktion, in der der Prozeß
schläft
STAT ist der Status des Prozesses
R lauffähig
S schlafend
D nicht störbarer Schlaf
T angehalten
Z Zombie
W der Prozeß belegt keine Seiten im Arbeitsspeicher
%CPU Anteil an der Prozessorzeit
TT die Nummer des kontrollierenden Teminal
TPGID Gruppen ID des kontrollierenden Terminal
PAGEIN Anzahl der Seitenfehler (das ist der Versuch auf
eine ausgelagerte Seite zuzugreifen)
TRS Größe des Textsegments (enhält keine shared
Librarys)
DRS Größe des Datensegments (enthält benutzte Library-
seiten)
SWAP ausgelagerte Speicherseiten in Kilobyte (oder
Seiten mit -p)
SHRD shared Memory
DT benutzte Libraryseiten in Kilobyte (oder Seiten mit
-p)
F Flags
04 Prozeß hat die Mathe Emulation benutzt
10 Der Prozeß wurde verfolgt (traced)
OPTIONEN
-a zeigt die Prozesse aller User
-u zeigt die Besitzer der Prozesse
-w ausführliche Ausgabe, kann mehrmals angegeben wer-
den
-x zeigt Prozesse, die von keinem Terminal kontrol-
liert werden
BEZEICHNUNG
pwd gibt den Namen des aktuellen Verzeichnisses aus
SYNTAX
pwd
BESCHREIBUNG
pwd ist in den meisten Shells ein integriertes Kommando
(z.B. in der bash(1))
Hinweis: Die meisten Unix Shells haben ein eingebaute pwd-
Funktion, welches die gleiche Funktione hat. Bei interak-
tiven Kommandos wird in der Regel die pwd-Funktion der
Shell benutzt.
BEZEICHNUNG
rm - löscht Dateien
SYNTAX
rm [-firvR] Pfad ...
BESCHREIBUNG
rm löscht Dateien. Normalerweise werden die Verzeichnisse
nicht mitgelöscht. Wenn eine Datei gelöscht werden soll,
für die keine Schreibberechtigung besteht, muß der Befehl
für diese Datei extra bestätigt werden. In Verzeichnissen,
bei denen das Stickybit gesetzt ist, kann eine Datei nur
von ihrem Eigentümer gelöscht werden.
Die Option -- zeigt an, daß die folgenden Argumente keine
Optionen mehr sind. Dadurch ist es möglich auch Dateina-
men, die mit einem - anfangen, zu löschen.
OPTIONEN
-f keine Nachfragen, keine Fehlermeldungen
-i vor dem Löschen jeder Datei wird nochmal nachge-
fragt
-r der Inhalt aller Unterverzeichnisse und die Verze-
ichnisse werden mitgelöscht
-v zeigt die Namen aller Dateien noch ein letztes mal
an, bevor sie gelöscht werden
BEZEICHNUNG
rmdir - löscht Verzeichnisse
SYNTAX
rmdir [-p] [--path] Verzeichnis ...
BESCHREIBUNG
rmdir löscht leere Verzeichnisse. Es gibt keine
Möglichkeit, Verzeichnisse zu löschen, die noch normale
Dateien enthalten.
OPTIONEN
-p löscht mehrere Verzeichnisse rekursiv, wenn alle
Verzeichnisse leer sind (nachdem das Verzeichnis im
Verzeichnis gelöscht ist)
BEZEICHNUNG
tar - (tape archiver) verwaltet Dateiarchive
SYNTAX
tar [Optionen] archiv datei...
BESCHREIBUNG
tar ist ursprünglich ein Tool zur Verwaltung von Ban-
darchiven. Das GNU tar kann aber auch in normalen Dateien
Archive im tar Format anlegen und verwalten. Normalerweise
werden Archive mit tar nicht komprimiert. Das GNU tar kann
aber die Ein- und Ausgabe durch einen Kompressor leiten.
Die neuen Versionen (ab 1.11.2) unterstützen sowohl
compress als auch gzip.
OPTIONEN
-A hängt ein komplettes Archiv an ein anderes Archiv
an
-c erzeugt ein neues Archiv
-d vergleicht das Archiv mit dem Dateisystem
-D Datei
löscht die Datei aus dem Archiv (für Bandarchive
nicht empfehlenswert)
-r hängt Dateien an das Archiv an
-t zeigt den Inhalt des Archivs
-x kopiert Datei oder alle Dateien aus dem Archiv
-f Datei
benutzt Datei oder das damit verbundenen Gerät als
Archiv
-T Datei
holt die Namen der zu archivierenden Dateien aus
Datei
-v meldet jede Aktion
-w erwartet interaktiv Bestätigung jeder Aktion
-W verifiziert die geschriebenen Daten im Archiv
-X Datei
liest aus der Datei Namen oder reguläre Ausdrücke
von bzw. für Dateien, die nicht archiviert werden
sollen
-z erzeugt ein mit gzip komprimiertes Archiv
BEZEICHNUNG
touch - ändert die Zeitmarkierung einer Datei
SYNTAX
touch [Optionen] Datei...
BESCHREIBUNG
touch setzt die Zugriffs- und die Änderungszeit der Datei
auf die aktuelle Zeit. Wenn die Datei nicht existiert,
wird sie erzeugt.
BEZEICHNUNG
wc - zählt die Anzahl von Zeichen, Worten oder Zeilen
SYNTAX
wc [-clw] [--bytes] [--chars] [--lines] [--words]
[Datei...]
BESCHREIBUNG
wc zählt in jeder Datei oder in der Standardeingabe die
Zeilen, die Worte und die Zeichen. Für jede Datei wird
eine Zeile mit den Zahlen gefolgt vom Dateinamen aus
gegeben. Wird mehr als eine Datei angegeben, wird
zusätzlich die Summe der einzelnen Werte in der letzten
Zeile ausgegeben.
Ohne weitere Optionen gibt wc alle drei Werte aus
OPTIONEN
-l gibt nur die Anzahl der Zeilen aus
-w gibt nur die Anzahl der Worte aus
-c gibt nur die Anzahl der Zeichen aus