Unterabschnitte


Verwenden von Bildern

Wir unterscheiden anhand der günstigsten Form der Speicherung drei verschiedene Bildtypen:

EPS -- objektorientierte Grafiken
bestehen aus Linien und Flächen, die durch die Koordinaten von Kontrollpunkten definiert werden. Diese Abbildungen können deshalb ohne Qualitätsverlust beliebig vergrößert werden. Das hauptsächliche Anwendungsgebiet liegt in selbsterzeugten Diagrammen.

Postscript bietet als vollständige Programmiersprache ein breite Palette von Möglichkeiten Unfug zu treiben; interessanterweise sind gerade die großen und teuren Programmpakete wie Mathematika oder Matlab hier besonders anfällig.

JPG -- photographische Rasterbilder
werden im allgemeinen durch technische Erfassung von Vorlagen durch Scanner oder digitale Fotoapparate erzeugt. Diese Abbildungen können im JPG-Format effizient gespeichert werden.
PNG -- grafische Rasterbilder
sind z.B. gescannte Diagramme oder Screenshots. Bei diesen Bildern erzeugt JPG-Kompression deutliche Artefakte, weil harte Kanten gegenüber fließenden Farbtonverläufen überwiegen

Durch den Aufruf von LaTeX-pictures werden diese Bildformate so ineinander umgewandelt, daß sowohl LATEX als auch pdfLATEX damit umgehen können.

Abbildung 1: Beispiel für die Einbindung einer objektorientierten Grafik (das Bild golfer.ps kommt als Demonstrationszeichnung mit GhostScript)
\includegraphics[width=0.10\textwidth]{bild-golfer} \includegraphics[width=0.25\textwidth]{bild-golfer} \includegraphics[width=0.50\textwidth]{bild-golfer}

Abbildung 2: Beispiel für die Einbindung einer digitalen Photographie
Image bild-foto

Abbildung 3: Beispiel für die Einbindung einer gescannten Grafik (aus [Kre72, S. 92])
Image bild-scan

Tricks

Implementierung

Das Programm LaTeX-pictures verwendet folgende Verfahren zum Wandeln der Formate:

JPG $\to$ EPS
Konvertierung über jpeg2ps (1) http://www.pdflib.com/jpeg2ps/; dabei bleibt die Kompression des JPG-Formates erhalten.
PNG $\to$ EPS
Konvertierung über sam2p (1) (http://www.inf.bme.hu/~pts/sam2p/)
EPS $\to$ PDF
Konvertierung über epstopdf (1) (Teil von teTEX) ftp://ftp.dante.de/tex-archive/systems/unix/teTeX/

Die Umwandlungen werden nur durchgeführt, wenn die zu erzeugende Datei nicht existiert oder älter als die Quelle ist. Die Konvertierung von EPS $\to$ PDF wird nur vorgenommen, wenn weder eine Datei im JPG oder PNG Format vorhanden ist, um Mehrdeutigkeiten nach der Konvertierung von PNG/JPG $\to$ EPS $\to$ PDF zu vermeiden.

Pathologische Beispiele

In diesem Abschnitt werden Bilder gesammelt, an denen Probleme mit früheren Versionen der MML-Tools demonstriert werden können.
Abbildung 4: Maria Daghofer: mymaten.eps - Die ,,bounding box`` der aus EPS generierten PDF Dateien war nicht korrekt. Dies konnte durch Verwendung von ,,epstopdf`` anstelle von ,,ps2pdf`` als Konverter behoben werden.
\includegraphics[width=0.5\textwidth]{mymaten}

MetaPost

Der wesentliche Vorteil von MetaPost liegt in der guten Integration in TEX und LATEX und der hohen Qualität der Ausgabe. MetaPost generiert Grafiken im Format PostScript mit so einfacher Struktur, daß sie auch von PDF-Interpretern verstanden werden können. Es eignet sich deshalb vor allem für die Darstellung von Diagrammen.

Problematisch ist manchmal die Erzeugung der Bilder, weil die Kommandosprache von MetaPost zwar sehr umfangreich und vielseitig ist, aber die Erstellung von Grafiken aus Textdateien für manche Menschen etwas ungewohnt ist. Manche Zeichenprogramme (zB. xfig, tgif ???, metadraw) können allerdings nach MetaPost exportieren.

So macht man ein Bild mit MetaPost:

Abbildung 5: Beispiel für ein Diagramm im Format MetaPost
\includegraphics{diagramm.mps}

Die von mpost erzeugten Bilder können prinzipiell mit jedem Interpreter für PostScript betrachtet werden, allerding ist die Beschriftung noch nicht korrekt aufgebaut; für einen Voransicht verwenden Sie am besten die Kommandofolge

tex mproof *.mps && dvips mproof && gv mproof.