Unterabschnitte

Beschichtung des Papiers

Chromatlösung

50 g Kaliumdichromat (siehe 8.1) in 1/2 Liter destilliertem Wasser von 18-30 Grad lösen. Die Lösung hält sauber und dunkel gelagert einige Monate.

Warum kann ich nicht einfach eine gesättigte Lösung von Kaliumdichromat nehmen (und immer wieder mit Chromat und Wasser auffüllen)? Die Lösungsfähigkeit der Chromate in Wasser ist stark temperaturabhängig - daher ist reproduzierbares Arbeiten noch wesentlich schwieriger als sonst.

Gummilösung

Zur Herstellung der wird 50 g Gummi-Arabicum wird mit 100 ml Wasser gelöst und filtriert. Gummi-Arabicum in Pulverform ist bereits gereinigt. Die Gummilösung sollte kühl aufbewahrt werden; sie beginnt nach einigen Tagen zu faulen.

Zur Verbesserung des Übertragungsverhaltens kann Eiweiß (Eischnee schlagen und nach 24 Stunden die abgesetzte Flüssigkeit verwenden) mit max. 25% des Gummivolumens zugesetzt werden.

Alternative Bindemittel: ein normales, ganzes Hühnerei verrühren und wie mit der Gummilösung weiterarbeiten: Temperaprint Prozess

ungefähr 10 bis 20 g Farbe (Guache) zu 50 g Gummilösung

Alternative Farben: Acrylfarben, Aquarellfarben, Erdpigmente (gebrannte und rohe Siena), Kohlen (Elfenbeinkohle), MIXOL Metall-Oxid Pigmente?

Vermutlich sind Pigmente in Pulverform besser geeignet, weil sie durch ihre etwas gröbere Struktur nicht so schnell zwischen die Papierfasern eindringen können und dabei das Papier anfärben.

Beschichtung

Durch die Mischung mit der Chromatlösung wird das Gummi Arabicum lichtempfindlich. Die folgenden Schritte werden daher bei gedämpftem Licht ausgeführt; die volle Empfindlichkeit erlangt erst die trockene Schicht.

Das Mischungsverhältnis bestimmt die Lichtempfindlichkeit und das Konstrastverhalten: je höher der Chromatanteil ist, desto höher ist die Empfindlichkeit und der Kontrast.

Lichterdruck
Mischungsverhältnis 1:3
Mitteldruck
Mischungsverhältnis 1:2
Tiefendruck
Mischungsverhältnis 1:1

Bei schwachem Licht mit einer Schaumgummiwalze oder einem Schaumgummipinsel das Papier beschichten; danach im Dunkeln ohne Wärmezufuhr trocknen. Die Schicht soll dünn genug sein, um die darunterliegenden Schichten und Passermarken noch zu sehen. Zu dicke Schichten härten bei der Belichtung nicht bis zum Papierträger durch und schwimmen bei der Entwicklung vollständig wieder ab.

Andreas Hirczy 2008-03-05